Michaels Square Dance – Karriere

Stand: 31. 12. 2003

Michael beim Callen

Ich bin Michael Curschmann und ich stamme aus dem kleinen Städtchen Alzey in Rheinhessen. Als Tor zur Pfalz liegt es zentral im Städtedreieck Worms-Mainz-Bad Kreuznach. Ringsum wächst auf sonnigen Hängen der köstliche rheinhessische Wein.

Nach einem Zwischenaufenthalt in Westfalen (für’s Abi) und meiner Bundeswehrzeit begann ich im Wintersemester 1979 mein Maschinenbaustudium in Niedersachsens Hauptstadt Hannover. Über die Square Dance-Gruppe der Universität kam ich zum ersten Mal mit diesem Hobby in Berührung. Aber es blieb nicht bei dieser Gruppe: parallel dazu machte ich eine weitere Class bei einem anderen Hannoveraner Square Dance-Club, den Cloverleaves, mit. Nach meiner Graduation war ich bei den Shamrocks (von der Square Dance-Gruppe der Universität her) und den Cloverleaves als Tänzer aktiv.

Um 1982 verdiente ich mir bei eben den Cloverleaves die ersten Sporen als Caller. Einen neunwöchigen Praktikumsaufenthalt an der englischen Hochschule in Bath nutzte ich zu Kontakten mit dortigen Clubs aus der Umgebung. Noch heute zählen die Badges, die ich anläßlich meiner Visite erhielt, zu meinen schönsten Erinnerungsstücken.

1983 wurde ich dann von einem Celler Sportclub engagiert, um dort eine Class durchzuführen. Diese konnte ich bis Herbst 1984 zur Graduation führen. Der Club gründete sich dann als Celler Horseshoes. Ich mußte dann aber das Callen dort aufgeben, weil die Diplomarbeit meine volle Aufmerksamkeit forderte und zudem völlig offen war, wo ich nach Abschluss meines Studiums eine Arbeitsstelle finden würde. Nach Erlangung meines Diploms im Frühjahr 1985 nahm ich eine Tätigkeit als Konstrukteur bei der VW AG in Wolfsburg auf. Meine Square Dance-Aktivitäten lagen nun verstärkt in Braunschweig bei den Lion Town Dancers – die damals noch der einzige Club in Braunschweig waren. Außerdem, nach wie vor, in Hannover, dort nun bei den Cloverleaves und den Happy Squares. In der Zeit von 1985 bis 1987 versuchte ich mehrmals, in Wolfsburg selbst eine Gruppe zu gründen. Leider blieb mir dieser Erfolg versagt. Jedoch konnte ich einige meiner dortigen Interessenten als Mitglieder für die Lion Town Dancers und einen sogar auch für die Happy Squares (Hannover) gewinnen.

Seit Anfang 1988 in Braunschweig wohnend, übernahm ich gemeinsam mit einem anderen Caller die Betreuung der Harz Mountaineers in Clausthal-Zellerfeld, da deren Caller die Stadt nach Beendigung seines Studiums verließ. Von den Happy Squares (Hannover) wurde ich offiziell zum zweiten Club-Caller gewählt, eine Aufgabe, die ich mir mit Heiner Fischle teilte. Ein Freund von dort ging nach der Wiedervereinigung Deutschlands beruflich nach Magdeburg und suchte sich sofort Interessenten für Square Dance. Die Volkshochschule bot ihm die Grundlage an. Nun fuhr ich alle 14 Tage von Braunschweig nach Magdeburg, um die dortige Class auszubilden. Auch dieser Club, die Magdeburger Halbkugeln, sind in der Square Dance Szene noch sehr lebendig.

Mitte 1991 entschied sich meine damalige Frau (wir haben uns übrigens über den Square Dance kennengelernt), ihre berufliche Karriere in Sachsen zu beginnen. Über anderthalb Jahre führten wir eine Wochenendehe, bis ich mich mangels Alternativen Mitte 1993 entschloß, meinen Job bei VW aufzugeben und ihr nach Sachsen zu folgen. Im Dezember 1993 gründeten meine Frau und ich in Chemnitz den Square Dance Club Cinderella. Wir haben dabei sehr viel Unterstützung durch die lokale Presse erhalten, denn anders hätten wir gar nicht auf unser Vorhaben aufmerksam machen können.

Beruflich wechselte ich im Mai 1995 zu einer vor kurzem gegründeten Firma in Freiberg, der ACTech GmbH. Ein paar Jahre später hätte man es wohl ein “Start-Up” genannt, denn wir begannen mit nur drei Personen: dem Gründer und zwei Ingenieure, einem Gießerei-Spezialisten und einem Konstrukteur (ich). Es war eine sehr interessante Aufgabe, ein völlig neues Verfahren am Markt zu plazieren. Schon bald kamen neue Mitarbeiter hinzu.
Nachdem die teilweise turbulente Startphase vorüber war und das Unternehmen sich auf Wachstumskurs befand, ging ich daran, auch in Freiberg eine Square Dance Gruppe zu gründen. Auch hier erhielt ich wieder viel Unterstützung durch die Presse, und so gingen im Oktober 1997 die Silver Miners (Freiberg) an den Start.

Sowohl bei den Cinderellas als auch bei den Silver Miners habe ich einige Caller-Talente gefördert, schon alleine deswegen, damit mich jemand vertreten kann, wenn ich beruflich mal auswärts zu tun haben würde. Das zeigte auch gute Erfolge. So sind wir 2003 in Chemnitz nun drei Caller, darunter ein “Zugereister”.

Auch in der Freiberger Gruppe haben sich zwei junge Caller sehr gut entwickelt. Sie trugen den Square Dance bereits weiter und gründeten im Herbst 2002 die Little Indians in Radebeul bei Dresden.

Es gibt konkrete Bestrebungen, im Jahre 2004 auch in Leipzig eine Square Dance Gruppe ins Leben zu rufen. Es müssen hierzulande noch einige weiße Flecken auf der Square Dance Landkarte beseitigt werden.

(Fortsetzng folgt)